13. September 2023 – Geschrieben von: Frank Menger

Radtour Heide, Quellen und Totenstätten

Diese schöne Tour mit Ausgangspunkt Amelinghausen ist die zweite in unserer Serie „Sommer-Fahrradtouren“. Auch diese Route haben wir selbst getestet – allerdings schon vor drei Wochen, wie an den Bildern zu erkennen ist. Wer sich jetzt auf den Weg macht, wird mit noch viel spektakuläreren Ausblicken belohnt – denn die Heideblüte kommt gerade richtig in Gang und taucht die Landschaft spektakulär in Lila!

Los geht‘s in Amelinghausen am Parkplatz Kronsbergheide, der aus Richtung Lüneburg rechts von der Straße und schräg gegenüber dem Lopausee liegt. Hier ist viel Platz, um die Räder in Ruhe abzuladen. Alternativ kann die Anreise mit dem Heide-Shuttle erfolgen, dem kostenlosen Bus mit Fahrradanhänger (Infos unter www.heide-shuttle.de). Die App Komoot führt einen auch dann direkt zum Startpunkt der Tour.

Gleich hinterm Parkplatz ist man schon mitten in der Heide. Bereits nach weniger als einem Kilometer lockt ein idyllischer kleiner Weiher, umrahmt von Rohrkolben, zum ersten Fotostopp (1). Weiter geht‘s durch den Wald, mal auf breiten, von Farnen und Feldern gesäumtem Wegen, mal auf schmalen Pfaden an den Wiesen entlang (2). Ein Stein am Wegesrand (3) fällt auf: Hier mündete früher die Lopau in die Luhe. Kurz darauf erreicht man die Stelle, an der sich heute Luhe und Lopau zu einem Fluss vereinen. Eine Bank mit schönem Ausblick lädt zum Verweilen ein (4).

Die Route führt weiter an Wiesen vorbei, teils durch den Wald, später auch an der wenig befahrenen Wohlenbütteler Straße. Kurz vor dem gleichnamigen Dorf, nach ca. sechs Kilometern Gesamtstrecke, liegt auf der linken Seite das erste große Highlight der Tour: das Gräberfeld Soderstorf. Man kann es leicht übersehen, nur ein kleines Holzschild weist darauf hin. Hier auf jeden Fall anhalten! Denn die Gräber, die teilweise in den Jahrhunderten vor 3000 v. Chr. in der Jungsteinzeit errichtet wurden, können gut zu Fuß erkundet werden. Besonders das Hauptgrab ist beeindruckend: ein Großsteingrab, in das man sogar hineinklettern kann (5+6).

Eine Schautafel erklärt den geschichtlichen Hintergrund des Gräberfeldes. Weiter geht es teilweise an der Straße entlang (K 44) durch Soderstorf hindurch, bis die Route ca. bei Kilometer zehn nach rechts zu einem wunderschönen Aussichtspunkt (7) in die Heide abbiegt, den man auf einer Bank auf sich wirken lassen kann. Hier sieht es jetzt, nach Beginn der Heideblüte, besonders farbenprächtig aus! Weiter auf dem Weg ist eine kurze Strecke, in der der Sand der Heide das Radfahren schwierig macht. Aber versprochen, der Abschnitt ist nur wenige Meter lang und der einzige auf der ganzen Tour, bei dem man sein Rad besser schieben sollte. Jetzt steuert man schon direkt auf das nächste Tour-Highlight zu: die Schwindebachquelle bei Schwindebeck (8). Um sie zu betrachten, lässt man das Rad oben an der Straße stehen und steigt einige Meter die Stufen in den Wald hinunter. Unten öffnet sich der Blick auf die Quelle. Aus dem weißen Sandboden sprudelt deutlich sichtbar das Wasser – ca. 60 Liter pro Sekunde sollen es sein. Die Schwindebachquelle gilt als die zweitgrößte Quelle Niedersachsens. Die Tour führt nun durch überwiegend landwirtschaftlich geprägtes Gelände, meist an wenig befahrenen Straße entlang. Immer wieder lassen große Getreidefelder den Blick in die Ferne schweifen (9). Die Dörfer Dehnsen und Etzen werden durchquert, kurz darauf (Km 20) ist Amelinghausen erreicht.

Wer jetzt die Tour beenden möchte, kann einfach nach links auf die Lüneburger Straße (B 209) einbiegen (blaue Strecke auf der Karte) und durch das Dorf direkt bis zum Parkplatz, dem Anfangspunkt der Tour, fahren. Alle übrigen Radfahrer haben noch eine 19 km lange Fahrt durch Wälder, vorbei an Wiesen, Feldern und durch kleine Dörfer vor sich. Ein Abstecher zum Schafstall (Km 24, 1,5 km entfernt) kann eingebaut werden.

Die Waldstrecken sind besonders idyllisch, Farne, Fingerhut, Blau- und Himbeeren säumen die gut befahrbaren Wege (10). Die Windräder bei Tellmer fügen sich hier schon fast in die Natur ein (11). Drögenindorf wird durchquert, auch das malerische Marxen am Berge (12). Naturliebhaber können noch einen Abstecher zum Marxener Paradies machen (Km 33, Hinweisschild), einem zauberhaft gelegenen Tal mit Teich und einem „Märchenwald“. Die App führt die Radler jetzt weiter bis zum absoluten Höhepunkt fast am Ende der Tour: zur Oldendorfer Totenstatt (13, 14, 15).

Hier kann man guten Gewissens ein wenig Zeit einplanen. Ein großer Picknickplatz mit Tischen und Stühlen lädt zur Rast ein (13). Ein schmaler Rundweg führt durch das große Gräberfeld, das mitten in der lila Heide liegt. „Eine archäologische Reise von Großsteingräbern der Steinzeit bis zu den Urnengräbern der Eisenzeit“, heißt es auf einer der ausführlichen Erklärtafeln.

Besondere Steine und unterschiedlichste Gräberhügel wollen erkundet und erklettert werden (14, 15). Von hier aus sind es dann nur noch wenige Meter zum Ausgangspunkt, dem Parkplatz Kronsbergheide. Wer noch ein wenig zu Fuß unterwegs sein möchte, kann eine Wanderung rund um den Lopausee (2,2 km) anschließen, der auf der anderen Straßenseite liegt.

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